Diät-Mythen
Nichts als die Wahrheit über Diäten
Kann ich aufs Frühstück verzichten, um Kalorien zu sparen?
Lieber nicht. Wer morgens nichts isst, entwickelt spätestens um die Mittagszeit einen Riesenhunger - und futtert dann umso mehr. Ein leerer Magen schlägt zudem auf die Stimmung und verleitet zum Snacken zwischendurch. So sind die eingesparten Kalorien schnell wieder aufgefüllt. Experten halten das Frühstück - wie auch regelmäßige Mahlzeiten zwischendurch - für ein wirksames Mittel gegen Stress und Heißhunger.
Macht Essen nach 20 Uhr dick?
Zumindest nicht dicker als nach 10, 14 oder 22 Uhr. Für das Gewicht ist es ohne Belang, wann der Körper seine Nahrung bekommt, sondern nur, wie viel er insgesamt aufnimmt. Zwar ist es richtig, dass Nahrung während des Schlafs langsamer durch den Darm geschleust wird, aber deshalb nutzt der Körper die Nährstoffe aus dem Speisebrei nicht besser aus. Zurückhalten sollte sich abends nur, wer tagsüber geschlemmt und sein Kalorienlimit erreicht hat oder nach großen Mahlzeiten nicht gut schlafen kann.
Kann es sein, dass ich schwere Knochen habe?
Wenn Ihr Körpergerüst nach komplizierten Brüchen mit diversen Metallplatten geflickt wurde, vielleicht. Ansonsten sind unsere Knochen zwar hart und widerstandsfähig, aber erstaunlich leicht. Bei einem normalgewichtigen Erwachsenen macht das Skelett gerade einmal zehn Prozent des Gesamtgewichts aus. Und selbst besonders stabile Gerippe bringen höchstens zwei Kilogramm zusätzlich auf die Waage.
Macht Schlaf schlank?
Auf jeden Fall macht Schlafmangel dick. Er beeinträchtigt die Appetit- und Sättigungskontrolle im Gehirn. Die Konzentration des Sättigungshormons Leptin sinkt; die des Stresshormons Kortisol und des appetitstimulierenden Ghrelin steigt. Eine US-Studie ergab, dass Menschen, die sechs Stunden schlafen, ein um 23 Prozent höheres Risiko für Übergewicht haben als jene, die sieben bis neun Stunden Nachtruhe bekommen. Bei fünf Stunden Schlaf ist das Risiko um 50 Prozent erhöht, bei nur vier Stunden sogar um 73 Prozent.
Welche Lebensmittel sind Fatburner?
Von Ananas über Pu-Erh-Tee bis zum Rosenkohl - unzähligen Nahrungsmitteln wird nachgesagt, dass sie die Fettverbrennung des Körpers steigern. Schön wär’s. Leider fehlt bislang jeglicher seriöse Nachweis, dass auch nur ein Einziges von ihnen als "Fatburner" taugt. Egal, was selbst ernannte Experten in Zeitungen, Zeitschriften oder Büchern weismachen wollen: Der einzige funktionierende Fettverbrenner ist Bewegung.
Wie viel darf ich höchstens essen, wenn ich schnell abnehmen möchte?
Die Ersten werden die Letzten sein: Wer sich in eine Crash-Diät stürzt, verliert zwar am schnellsten an Gewicht. Aber der Organismus sorgt dafür, dass die Freude nicht lange währt. Er reagiert wie bei einer Hungersnot und stellt seinen Stoffwechsel so um, dass der Körper anschließend möglichst schnell wieder sein Ausgangsgewicht erreicht - oder gar ein zusätzliches Sicherheitspolster anlegt. Das gilt besonders für Bewegungsmuffel. Auf Dauer schlank bleibt am ehesten, wer geduldig abnimmt: Die Gefahr eines Jo-Jo-Effekts ist deutlich niedriger, wenn sich der Körper nicht von mehr als einem halben Kilogramm pro Woche verabschieden muss.
Helfen Light-Produkte beim Abnehmen?
Fettreduzierte Salatsaucen, Kartoffelchips oder Joghurts sind beim Abnehmen keine echte Hilfe. Zum einen verführen Light-Produkte dazu, mehr zu essen. Zum anderen bedeutet fettreduziert nicht kalorienreduziert: Häufig wird das Fett durch Stärke oder andere leicht abbaubare Kohlenhydrate ersetzt. Damit tragen viele Light-Produkte zum Zickzackkurs des Insulins bei, der ständig wieder Hunger signalisiert. Fett lässt sich auch anders sparen: Meiden Sie versteckte Fette in Fertiggerichten, Backwaren, Fast Food; genießen Sie Fleisch oder Gemüse auch mal ohne Sahnesoße; essen Sie statt Bratwurst lieber mageres Fleisch.
Gibt es eine figurschonende Zeit, um Süßes zu essen?
Gezuckerte Lebensmittel treiben den Blutzuckerspiegel hoch. Das hat zur Folge, dass der Körper in kurzer Zeit große Mengen des Hormons Insulin ausschüttet. Es bewirkt, dass der Blutzuckerspiegel schnell wieder sinkt. Das schnelle Auf und Ab sorgt auch dafür, dass sich schon bald wieder Appetit meldet. Insulin kann den Körper außerdem dazu bringen, viel Fett zu speichern. Wer gern Süßes isst, sollte das am besten direkt im Anschluss an eine Mahlzeit tun: Ein Nachtisch beeinflusst den Blutzuckerspiegel deutlich weniger.
Wie viel Fett lässt sich in der Sauna wegschwitzen?
Leider gar keins. So wohltuend und gesund ein Saunagang auch ist - den Fettdepots macht die Hitze gar nichts aus. Zwar nimmt der Körper bei jeder Sitzung auf der Holzbank tatsächlich Gewicht ab, doch ist dieser Effekt ausschließlich dem Wasser zuzuschreiben, das über die Poren ausgeschieden wird. Um nennenswert Fett zu verbrennen, muss der Mensch aktiv werden und selbst Energie produzieren. Hitze von außen bringt da nichts.